In dem Forschungsprojekt „Anthocyanextraktion aus oststeirischen Beerengewächsen“ wurde das übergeordnete Ziel verfolgt, aus in der Oststeiermark kultivierbaren Beerenobstsorten sogenannte Anthocyane aus der Gruppe der Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) zu gewinnen.
Dies wurde rückstandsfrei und mit der entsprechenden Reinheit durchgeführt, sodass das Extrakt eine handelbare Ware mit einer erheblichen Wertschöpfung für die Landwirtschaft darstellen kann:
- Es wurde eine erste Studie / Sondierung zur Feststellung der technischen Machbarkeit des angedachten Produktionsprozesses durchgeführt
- (Neue) Anwendungsfälle und Technologiekombinationen wurden durch Darstellung und Beschreibung der möglichen technologischen Komponenten sowie deren Integration in das angestrebte Gesamtsystem überprüft
- Verschiedene Lösungsansätze wurden analysiert
- Schließlich wurden auch Handlungsempfehlungen über Weiterentwicklungs- und Verbesserungsmöglichkeiten, Barrieren sowie Probleme abgeleitet.
Verschiedene Gewinnungsmöglichkeiten (auch experimentell bzw. im Labor der TU Graz) wurden näher angesehen. Am vielversprechendsten ist die Extraktion mit überkritischem CO2. Bei diesem Verfahren handelt es sich um ein 2-stufiges Verfahren, wobei im ersten Extraktionsschritt nicht polare Substanzen mit überkritischem CO2 bei 200 bar extrahiert werden. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist die Selektivität hinsichtlich Anthocyanen. Mit Ethanol-Wasser Gemischen unterschiedlicher Konzentrationen ist es möglich, die selektiven Eigenschaften des Lösemittels zu optimieren. Auf den Zusatz von Säuren oder Sulfiten kann hier verzichtet werden, was wiederum ein sehr konzentriertes und rückstandsfreies Produkt ermöglicht. Der apparative Aufwand ist allerdings größer als bei den alternativen Lösungsansätzen.